Die Zweite Cleantech Infrastrukturgesellschaft mbH & Co. KG meldet mit dem Jahresabschluss vom 03.05.24 für das Jahr 2021 erhebliche neue Verluste von 9.484.000 Euro.
Jahresabschluss 2021 mit erheblichen Verlusten
Die Zweite Cleantech Infrastrukturgesellschaft mbH & Co. KG hat am 03.05.2024 endlich und mit einiger Verspätung den Jahresabschluss 2021 vorgelegt. Es sind erneut erhebliche Verluste zu verzeichnen.
In der Gewinn- und Verlustrechnung für die Zeit vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2021 weist die Zweite Cleantech einen Jahresfehlbetrag von 9.484.000 Euro aus. Dieser wird den Kapitalkonten der Anleger in voller Höhe belastet.
Beim Eigenkapital findet sich zum Eigenkapital die Angabe 81.342.000 Euro. Davon wurden auf dem sog. Kapitalkonto II abgeschriebene Verlustanteile in Höhe von 54.110.000 Euro eingebucht. Ausleihungen an nahestehende Unternehmen bestehen in Höhe von lediglich 35.033.000 Euro.
Lagebericht 2021
Grund für die entstandenen Verluste waren nach Angaben im Lagebericht die Eigenkapitalbeschaffungskosten in Höhe von 2.834.000 Euro sowie angebliche außerplanmäßige Abschreibungen auf stille Beteiligungen in Höhe von 6.991.000 Euro.
Die Zweite Cleantech hat Gelder über eine typisch stille Beteiligung bei der ThomasLloyd Cleantech Infrastrucure Holding GmbH investiert. Investiert wurde in drei Biomassekraftwerke auf der philippinischen Insel Negros sowie in Solaranlagen auf den Philippinen, die indirekt über die Verpflichtung zum Erwerb von Anteilen an der TLEI sowie Solaranlagen in Indien, bei welchen sich das Unternehmen dazu verpflichtet hat, diese an TLEI zu verkaufen und dafür Aktien von TLEI zu erhalten.
Im Jahr 2020 und bis in das Jahr 2021 befanden sich die Biomassekraftwerke in einer sog. Lagerwartungsphase, da angeblich die Stromnachfrage aufgrund von landesweiten Schließungen zurückging und die operative Effizient der Regierungsbehörde durch die COVID 19-Pandemie angeblich beeinträchtigt wurde.
Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung des Lageberichts ist nach Angaben der Zweiten Cleantech jedes Biomassekraftwerk der Zielgesellschaft ThomasLloyd Infrastructure Holding GmbH am Netz angeschlossen und in Betrieb. Alle Anlagen sollen bereits Strom und Einnahmen erzeugt haben, wobei der volle kommerzielle Betrieb Anfang des vierten Quartals 2023 aufgenommen wurde. Jedes Biomassekraftwerk wird sich weiterhin um einen langfristigen Stromabnahmevertrag zum örtlichen Marktpreis bemühen.
Zum Zeitpunkt der Erstellung des Gerichts soll die Zielgesellschaft 100% des Eigentums an den Biomasseanlagen gehalten haben, da es ihr im zweiten Quartal 2021 möglich gewesen sei, die verbleibenden Anteile hieran, die von Nicht-ThomasLloyd-Unternehmen gehalten wurden, nach einer entsprechenden Gesetzesänderung zu erwerben.
Prognosebericht für 2022
Für das Geschäftsjahr 2022 erwartet die Zweite Cleantech keinen weiteren Abwertungsbedarf und insofern eine Verbesserung der Jahresergebnisse. Erste Rückflüsse aus den Projekten auf Ebene der ThomasLloyd Cleantech Infrastructure Holding GmbH seien im Geschäftsjahr 2023 vorgesehen.
Dunkle Aussichten für betroffene Anleger
Zunächst lässt sich erst einmal feststellen, dass die Zweite Cleantech erneut Verluste im Geschäftsjahr 2021 zu verzeichnen hat, die die Anleger voll zu tragen haben. Waren es im Jahr 2020 noch 12.437.000 Euro, kommt für 2021 ein Minus von 9.484.000 Euro hinzu. Es gesellt sich somit Jahresfehlbetrag zu Jahresfehlbetrag und belastet die Kapitalkonten der Anleger.
Beunruhigend ist auch die Information, dass die Biomasse-Kraftwerke, in die indirekt über die typisch stille Beteiligung an der ThomasLloyd Cleantech Infrastructure Holding GmbH im Jahr 2020 und 2021 angeblich wegen des Rückgangs der Stromnachfrage eine Zwangspause eingelegt werden musste. Wenn der volle kommerzielle Betrieb erst im vierten Quartal 2023 wieder aufgenommen werden konnte und die Biomassekraftwerke wohl bis zum Zeitpunkt des Lageberichts im September 2023 keinen langfristigen Stromabnahmevertrag zum örtlichen Marktpreis schließen konnten, verheißt dies zumindest für die Geschäftsjahre 2022 und 2023 ebenfalls nicht viel Gutes.
Auch die indirekte Beteiligung der ThomasLloyd Cleantech Infrastructure Holding GmbH an der TLEI bei den Solaranlagen auf den Philippinen und die Verpflichtung zum Verkauf der Solaranlagen in Indien an die TLEI gegen einen Aktientausch geben Anlass zu Rückfragen.
Zudem gibt die Praxis der Zweiten Cleantech, bei den Ratenzahlern doppelte Abbuchungen vorzunehmen, die teilweise schon die Raten für das Jahr 2025 abdecken, Anlass für Fragen, ob diese Geschäftspraxis zulässig ist und weshalb seit 2023 regelmäßig mehrfache monatliche Abbuchungen erfolgen.
Anlegern der Zweite Cleantech Infrastrukturgesellschaft mbH & Co. KG ist daher zu raten, ihre Möglichkeiten zum Ausstieg aus der Gesellschaftsbeteiligung durch ordentliche Kündigung, außerordentliche Kündigung oder Widerruf prüfen zu lassen.
Zudem hat die Gesellschaft auch noch in den Jahren 2017 bis 2019 die Anlage vertrieben, obwohl der letzte Prospektnachtrag vom Februar 2016 stammte. Hier sind Ansprüche aus Falschberatung und Prospekthaftung denkbar und durch einen Fachmann im Bank- und Kapitalmarktrecht mit spezieller Erfahrung im Bereich Prospekthaftungsrecht zu prüfen.
Unsere Fälle gegen ThomasLloyd
Die Kanzlei AdvoAdvice berät und vertritt schon seit mehr als fünf Jahren Anleger der ThomasLloyd-Gruppe zu deren Ansprüchen und deren gerichtlicher Durchsetzung. Konkret haben wir bereits Anleger zu folgenden Anlagen beraten:
- ThomasLloyd Investments GmbH (Genussrechte)
- DKM Global Opportunities Fund 01 GmbH (atypisch stille Beteiligung)
- CT Infrastructure Holding Limited (B-Shares nach Zwangsumwandlung)
- Cleantech Infrastrukturgesellschaft mbH & Co. KG (Beteiligung)
- Zweite Cleantech Infrastrukturgesellschaft mbH & Co. KG (Beteiligung)
- Dritte Cleantech Infrastrukturgesellschaft mbH & Co. KG (Beteiligung)
- Vierte Cleantech Infrastrukturgesellschaft mbH (Genussrechte)
- Fünfte Cleantech Infrastrukturgesellschaft mbH & Co. KG (Beteiligung)
- ThomasLloyd Cleantech Infrastructure Holding GmbH (Private Placement/Direktbeteiligung)
- ThomasLloyd Cleantech Infrastructure Fund SICAV, Luxemburg (Namensaktien)
- ThomasLloyd Cleantech Infrastructure (Liechtenstein) AG (Anleihe TL 3,075 /31 EUR)
- ThomasLloyd Cleantech Infrastructure (Liechtenstein) AG (Schuldverschreibungen TL 3,075/29 EUR und TL 5,175/29 EUR)
- Cleantech Infrastruktur GmbH (Namensschuldverschreibung CTI1 und CTI2)
- ThomasLloyd Festzins 6, Festzins 12 und Festzins 24 (Teilschuldverschreibungen)
- Vermögensverwaltung ImpactPlus by ThomasLloyd
Weitere Informationen zu unserer Anlegergemeinschaft finden Sie unter:
https://advoadvice.de/leistungen/thomas-lloyd-anlegergemeinschaft/
