Deutsche Öl und Gas: ECI stellt Insolvenzantrag

# Deutsche Öl und Gas S.A. – Breaking News

Urteil vor dem Landgericht Stuttgart auf Zahlung von 130.000 Euro gegen ECI Energy Capital Invest Beteiligungsgesellschaft mbH erstritten.

ECI Energy Capital Invest Beteiligungsgesellschaft hat nach eigenen Angaben im Prozess bereits am 12.06.2019 Insolvenzantrag beim AG Stuttgart gestellt.

# Prozesserfolg für AdvoAdvice vor dem Landgericht Stuttgart

Die Kanzlei AdvoAdvice aus Berlin hat für eine Berliner Anlegerin am 14.06.2019 einen Prozesserfolg in der ersten Instanz erzielt. Das Landgericht Stuttgart verurteilte die Energy Capital Invest Beteiligungsgesellschaft mbH (kurz ECI) zur Zahlung von 130.000 Euro zzgl. Zinsen.

Justitia - Foto Pixabay

Das Gericht sah hier keine Chance für eine Rechtsverteidigung bei der Beklagten ECI und kündigte in der mündlichen Verhandlung am 14.06.2019 an, noch am gleichen Tag über die Klage der Berliner Anlegerin auf Rückzahlung ihrer Einlagesumme zu entscheiden.

Geklagte hatte eine Berliner Anlegerin, die Gelder bei der US Öl und Gas Namensschuldverschreibung 4 GmbH & Co. KG und bei der US Öl und Gas Namensschuldverschreibung 5 GmbH & Co. KG angelegt hatte. Diese hatten im Jahr 2015 auf Anlegerversammlungen beschlossen, die Anlegergelder nicht in Geld, sondern durch Aktien zurückzugewähren. Hiergegen wandte sich die Klägerin mit ihrer Klage und hatte hiermit Erfolg.

Rechtsanwalt Dr. Sven Tintemann, der den Prozess vor dem LG Stuttgart geführt hat, kommentiert die Entscheidung wie folgt: „Das Urteil war nicht überraschend, da es hier bereits entsprechende Rechtsprechung des Oberlandesgerichts Stuttgart in die gleiche Richtung gab. Die Entscheidung war daher so auch in ihrer Deutlichkeit zu erwarten.“

# ECI Energy Capital Invest stellt Insolvenzantrag

Überraschend wurde noch im Rahmen des laufenden Prozesses durch die Prozessbevollmächtigten der ECI mitgeteilt, dass diese am 12.06.2019 Antrag auf Eröffnung des Insolvenzverfahrens gestellt habe.

Taschen leer

Einem Antrag auf Aussetzung des Verfahrens vor dem LG Stuttgart gab dieses jedoch nicht statt.

Rechtsanwalt Dr. Sven Tintemann kommentiert die Mitteilung der ECI wie folgt: „Der Insolvenzantrag kommt hier schon etwas überraschend, da bisher über eine Revision der ECI vor dem Bundesgerichtshof nach unserer Kenntnis noch nicht entschieden worden war. Es wird nun Sache des Insolvenzgerichts und eines  noch zu bestellenden Gutachters / Insolvenzverwalters sein, hier zu prüfen, ob noch Gelder für betroffene Anleger gesichert bzw. zurückgefordert werden können.“

Die ECI Energy Capital Invest Beteiligungsgesellschaft mbH war Komplemantärin und damit Vollhafterin der folgenden Anlagegesellschaften:

* US Öl und Gas Namensschuldverschreibung 1 GmbH & Co. KG
* US Öl und Gas Namensschuldverschreibung 2 GmbH & Co. KG
* US Öl und Gas Namensschuldverschreibung 3 GmbH & Co. KG
* US Öl und Gas Namensschuldverschreibung 4 GmbH & Co. KG
* US Öl und Gas Namensschuldverschreibung 5 GmbH & Co. KG
* US Öl und Gas Namensschuldverschreibung 6 GmbH & Co. KG
* US Öl und Gas Namensschuldverschreibung 7 GmbH & Co. KG
* US Öl- und Gasfonds XI KG
* US Öl- und Gasfonds XIII KG
* US Öl- und Gasfonds XIV KG
* US Öl- und Gasfonds XV KG
* US Öl- und Gasfonds XVII KG

# Update – weiterer Bettelbrief

Mittlerweile ist ein weiterer Bettelbrief vom 07.06.2019 der Deutsche Öl & Gas S.A. an die Anleger versandt worden. Hierin wird behauptet, dass es der Gesellschaft in der Zwischenzeit gelungen sei, über 6 Mio Euro von über 1.000 Aktionären einzusammeln. Beweise hierfür oder eine Abrechnung gibt es natürlich nicht.

Als Ziel gibt die Gesellschaft bekannt, insgesamt 12 – 20 Mio Euro einsammeln zu wollen, um dann mit dem US private Euity Fonds namens Energy Capital Partners in New York, liebevoll als Heuschrecke bezeichnet, über den Rückerwerb der als Sicherheit abgetretenen Plattform, der Doppelpipeline, einer bereits produzierenden Landverarbeitungsanlage und der Erträge aus der Produktion zu verhandeln.

Hierzu wird angegeben, dass die Infrastruktur bereits 200 Mio US Dollar gekostet habe und dass die Nettoeinnahmen aus der Gasförderung nach Abzug sämtlicher Kosten in 2019 mindestens 19,5 Mio USD und ab 2020 mindestens 40 Mio USD betragen würden.

Dies alles soll die Heuschrecke aus Angst vor Schadensersatzprozessen aufgrund einer zwischenzeitig angeblich vereisten Pipeline angeblich für einen Betrag zwischen 30 und 50 Mio Euro aufzugeben bereit sein.

Rechtsanwalt Dr. Sven Tintemann kommentiert dies wie folgt: „Die hier vorgelegten Zahlen darf man sicherlich als Milchmädchenrechnung bezeichnen. Welcher Investor ist schon bereits, Sicherungseigentum für 15 – 25% des Wertes aufzugeben? Von den Erträgen, die in der Zukunft angeblich erwartet werden, gar nicht zu sprechen. Die Sache mit der Rückholaktion scheint hier sehr konstruiert zu sein, um noch einmal an Anlegergelder zu gelangen. Fakt ist nach eigenen Angaben der Gesellschaft, dass diese Schulden in Höhe von mehr als 250 Mio USD erlassen bekommen möchte, also sehr hoch verschuldet ist.“

# Unser Tipp

Anleger, die ihr Geld bei den Firmen der US Öl und Gas Unternehmensgruppe angelegt haben und nun Aktien der Deutsche Öl und Gas S.A. erhalten haben, sollten durch einen Fachanwalt für Bank- und Kapitalmarktrecht ihre Ansprüche auf Schadensersatz oder Rückzahlung prüfen lassen.

Die Kanzlei AdvoAdvice steht gerne mit fairem Rechtsrat und auch bei der Anmeldung von Forderung zur Insolvenztabelle nach Eröffnung des Insolvenzverfahrens der ECI Energy Capital Invest Beteiligungsgesellschaft mbH zur Verfügun.

Wenden Sie sich bei Rückfragen bitte an info@advoadvice.de oder rufen Sie an unter 030 921 000 40.

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