Bei der Kanzlei AdvoAdvice aus Berlin haben sich Anleger der Dritte Cleantech Infrastukturgesellschaft mbH & Co. KG gemeldet, da diese die Anleger mit Schreiben vom 30.06.2020 darüber informierte, dass Auszahlungen für die Monate Juni, Juli und August erst im September erfolgen sollen.
**Finanztest setzte CTI 5D bereits auf die Warnliste**
Emittentin der Infrastrukturfonds CTI 8 und CTI 5D ist die Dritte Cleantech Infrastrukturgesellschaft mbH & Co. KG. Es handelt sich hier um Kommanditbeteiligungen, also eine Beteiligung als Mitgesellschafter.
Die Dritte Cleantech Infrastrukturgesellschaft mbH & Co. KG investiert nicht selbst in die Projekte im Bereich der erneuerbaren Energien, sondern hält eine stille Beteiligung an der ThomasLloyd Cleantech Infrastructure Holding GmbH, welche wiederum in die Projekte investiert.
Die Infrastrukturfonds zeichnen eine stille Beteiligung an der ThomasLloyd Cleantech Infrastructure Holding GmbH. Sie sind bis zur Höhe ihrer Einlagen an möglichen Verlusten der Projektgesellschaft beteiligt. Die Ansprüche der Fondsgesellschaft werden nachrangig bedient. Daher folgt eine Ausschüttung nur, wenn die Gesellschaft liquide ist. Laut Prospekt hat die Dritte Cleantech Infrastrukturgesellschaft mbH & Co. KG keine Mitsprache-, Kontroll- und Informationsrechte bei der Projektgesellschaft. Für Anleger dürfte somit ein erhebliches Blind-Pool-Risiko bestehen.
**Ausschüttungen verzögern sich**
Die Anleger wurden mit einem Schreiben vom 30.06.2020 darüber informiert, dass die Akquisition mehrerer operativer Solarkraftwerke auf den Philippinen durch eine Tochtergesellschaft der ThomasLloyd Cleantech Infrastructure Holding GmbH, nämlich der ThomasLloyd CTI Asia Holdings Pte Ltd., gemeinsam mit der AC Energy von der zuständigen Behörde vollumfänglich genehmigt wurde.
Es soll sich hierbei um einen Zukauf von drei bereits in Betrieb befindlichen Solarkraftwerken mit einer Gesamtfläche von 1,1 Mio m2 und einer Gesamtleistung von 80 Megawatt handeln. Konkreter wird das Anschreiben an die Anleger hierzu nicht.
Im Jahr 2015 hatte die Thomas Lloyd Gruppe nach eigenen Angaben allerdings drei Solarkraftwerke auf den Philippinen verkauft. Konkret wurde im Juni 2015 das Solarkraftwerk (45 MW) in San Carlos City auf der Insel Negros Occidental veräußert. In einer zweiten Transaktion wurden zudem die Rechte des im Bau befindlichen Solarkraftwerk in La Carlota (32 MW) und das Solarkraftwerk in Manapla (48 MW), ebenfalls auf Negros Occidential an die Philippine Investment Alliance for Infrastructure (PINAI) veräußert.
Wurden die damals noch in Bau befindlichen Solaranlagen, die März 2016 in Betrieb genommen worden sind, oder Teile davon nun wieder zugekauft? Wenn dies nicht der Fall war, woher und von welchem Investor wurde nun der Ankauf durchgeführt? Darüber kann momentan nur gerätselt werden. Ebenso darüber, wieso die Gesellschaft erst Anlagen verkauft und nun wieder Anlagen ankauft und ggf. zu welchem Preis die Transaktionen über die Bühne gegangen sind.
Die Dritte Cleantech verspricht, dass man eine ausführliche Darstellung der positiven wirtschaftlichen Auswirkungen auf das Gesamtbeteiligungsportfolio dem in Kürze erscheinenden Portfolioreport Q2 2020 entnehmen könne. Dieser werde wohl im Laufe des Monats August turnusmäßig veröffentlicht.
Die bisher regelmäßig erfolgten Auszahlungen an die Anleger würden allerdings zunächst einmal für die Monate Juni, Juli ausgesetzt und sollen erst im September mit der Ausschüttung für August erfolgen. Dieses sei aufgrund des § 30 Absatz 3 des Gesellschaftsvertrages möglich, teilt die Dritte Cleantech Infrastrukturgesellschaft mbH & Co. KG in ihrem Schreiben vom 30.06.2020 mit. Nach dieser Regelung sei die Geschäftsführung nach pflichtgemäßen Ermessen berechtigt, aber nicht verpflichtet, auf den voraussichtlichen Entnahme- und Ausschüttungsanspruch monatliche Vorabzahlungen vorzunehmen.
Es bleibt hier also abzuwarten, ob und wann weitere Ausschüttungen an die Anleger erfolgen werden und ob der Portfolioreport Q2 2020 Klarheit über die vorgenommenen Investitionen gibt. Dieser liegt AdvoAdvice bisher nicht vor.
**Unsere Empfehlung**
Anleger, die eine Kapitalanlage der Thomas Lloyd Gruppe abgeschlossen haben und sich nun über deren Funktionsweise oder die seinerzeit erfolgte Beratungsleistung informieren wollen, sollten sich hierzu an einen Experten bzw. Fachanwalt im Bereich des Bank- und Kapitalmarktrechts wenden.
Die Kanzlei AdvoAdvice ist auf die Vertretung von Anlegerinteressen spezialisiert und hat bereits für Anleger der Thomas Lloyd Investments in Wien und der DKM Global Opportunities Fonds 01 GmbH eine Anlegergemeinschaft ins Leben gerufen, um Interessen der Anleger zu bündeln und gegenseitige Informationen auszutauschen. Wenden Sie sich bei Interesse an info@advoadvice.de oder rufen Sie unter 030 921 000 40 an, um weitere Unterlagen zu erhalten oder einen Beratungstermin zu vereinbaren.
Weitere Informationen zur ThomasLloyd Anlegergemeinschaft finden Sie hier.